Hypnose-Infos
Was bedeutet Hypnose?
Der Begriff Hypnose (griech. ὕπνος hypnos, „Schlaf“) bezeichnet einen tief entspannten Zustand mit gebündelter Aufmerksamkeit.
Ganz im Gegenteil zur wörtlichen Übersetzung ist Hypnose (man ging in früheren Zeiten davon aus, dass Hypnose ein schlafähnlicher Zustand sei) keineswegs Schlaf und auch kein schlafähnlicher bzw. bewusstloser Zustand, sondern ein natürlicher Zustand höchster, auf die Worte des Behandlers gerichteten Konzentration, der im Zustand tiefer Entspannung einen leichten Zugang zum Unterbewusstsein des Klienten ermöglicht. Dieser Zustand der tiefen hypnotischen Entspannung wird als „Trance“ bezeichnet.
Hypnose ist ein natürlicher Zustand
Wir befinden uns jeden Tag mehrfach in Hypnose, ohne uns darüber im Klaren zu sein. Vielleicht kommen Ihnen die beiden nachfolgend beschriebenen Szenarien bekannt vor.
Wenn Sie beispielsweise gerade in eine überaus spannende Passage des Buches, das Sie gerade lesen, eintauchen und nicht wahrnehmen, dass Sie von einer anderen Person angesprochen werden, befinden Sie sich (bei normalen Lautstärkeverhältnissen der Umgebung, unbedeckten Ohren und vorhandener Hörfähigkeit) in Hypnose.
Rein akustisch genommen, registriert Ihr Gehirn diesen Höreindruck durchaus; das lässt sich durch bildgebende Verfahren (z.B. mittels fMRT/Funktionelle Magnetresonanztomographie) nachweisen. Ihre Aufmerksamkeit ist in diesem Moment jedoch mit allen Wahrnehmungskanälen auf die Geschichte Ihres Buches fokussiert, Ihr Gehirn stuft die Worte der ansprechenden Person zu diesem Zeitpunkt als unbedeutend ein und lässt sie (zunächst) nicht zu Ihrem Bewusstsein durch. Oft werden Ihnen die Worte der ansprechenden Person erst nach wiederholtem Ansprechen bewusst, da das Gehirn so den Eindruck gewinnt, dass eine höhere Dringlichkeit vorliegt, welche die des Priorisierung des Buchtextes übersteigt.
Ähnliches geschieht, wenn Sie sich beim Autofahren nicht erinneren können, wie Sie die letzten Kilometer zurückgelegt haben, weil Sie vielleicht abgelenkt waren und über etwas anderes nachgedacht haben. Auch wenn Sie dies oft nicht bewusst erinnern können, sind Sie nicht von der Straße abgekommen und haben sich im Straßenverkehr korrekt verhalten.
Hypnose ist ein normaler natürlicher Zustand des Menschen. Kinder befinden sich während ihrer ersten Lebensjahre oft über viele Stunden täglich immer wieder in einem hypnotischen Zustand. Dies unterstützt die enorme Lernfähigkeit während ihrer Prägung und Entwicklung.
Während der Dauer einer Hypnose ist der Klient zu jedem Zeitpunkt in der Lage, frei zu denken, zu sprechen, seinen Willen zu äußern, frei zu entscheiden und zu handeln. Es ist nicht möglich, einem Klienten in Hypnose einen fremden Willen aufzuzwingen, es sei denn, der Klient lässt dies zu. Grundsätzlich kann jeder Klient jederzeit eine Hypnose-Sitzung beenden, aufstehen und gehen. Der Klient hat jederzeit die Kontrolle über seine Entscheidungen und Handlungen.
Konditionierungen/Glaubenssätze/Überzeugungen/ Denkblockaden/ungünstige Verhaltensweisen in eine unerwünschte Richtung führen.
Vor Durchführung einer Hypnose-Sitzung wird in jedem Einzelfall geprüft, ob die erforderlichen Voraussetzungen gegeben sind und sichergestellt, dass keine Kontraindikationen (Gegenanzeigen, Ausschlussgründe) vorliegen.
Hervorragende Einsatzmöglichkeiten der Hypnose ergeben sich insbesondere u.a. bei der Behandlung von Trauma-Folgestörungen, Angst-/Panik-Störungen, Selbstwert-Defiziten, akuten und chronischen Schmerz-Zuständen, Phobien, Gewichtsreduktion und Raucherentwöhnung.
Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen einer Psychotherapie
Unter der Voraussetzung, dass die nachfolgend aufgeführten Störungen/Symptome nicht organisch verursacht sind:
- Generalisierte oder spezifische Angststörungen
- Phobien (Agoraphobie, Sozialphobie, unspezifische Phobien)
- Zwangsstörungen
- Zwangsgedanken
- Zwangsimpulse
- Zwangshandlungen
- Anpassungsstörungen
- Akute Belastungsreaktion
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Schwere Belastungsstörungen
- Kognitive Umstrukturierung
- Nichtorganische sexuelle Funktionsstörungen
- Psychogen ausgelöste nicht-organische Schmerzzustände
- Somatoforme Störungen
- Dissoziative Störungen
- Störungen der Impulskontrolle
- Ess-Störungen
- Depressionen (nur beim leichten depress. Syndrom, ohne Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie)
- Depressionen (hier nur supportiv/unterstützend, zusätzlich zur oft notwendigen medikamentösen Therapie)
- Nichtorganische Schlafstörungen
- Persönlichkeitsstörungen
- Entwicklungsstörungen (des Sprechens und der Sprache, schulischen Fertigkeiten, motorischer Funktionen)
- Verhaltensstörungen und emotionale Störungen des Kind-/Jugend-Alters
- Analgesie (bei psychogen verursachten Schmerzen)
u.v.m.
Bitte beachten Sie auch den beschriebenen > Therapie-Ausschluss !
Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen einer psychologischen Beratung
Unter der Voraussetzung, dass die nachfolgend aufgeführten Themen/Symptome nicht organisch verursacht sind und keinen Krankheitswert aufweisen:
- Stress und Überforderung abbauen
- Hilfe bei Burnout
- Umgang mit Mobbing
- Prüfungsanst
- Trauer/Verlust geliebter Menschen
- Biofeedback
- Hilfe bei Boreout
- Entspannungstraining
- Konzentrationssteigerung
- Intuitionstraining
- Blockadenlösung
- Charisma-Steigerung
- Motivationssteigerung
- Lampenfieber
- Hilfe bei Beziehungsproblemen
- Paartherapie
- Selbstbewusstsein steigern
- Aktivierung der Selbstheilungskräfte
- Steigerung des Selbstwertgefühls
- Seelische Verspannungen lösen
- Tiefen-Entspannung
- Rückführungen/Regressionen
- Verbessertes Schlafen
- Probleme in Partnerschaft/Familie
- Verbesserung der Kreativität
- Leistungssteigerung (Privat, Sport, Schule, Beruf)
- Verbessertes Kommunikationsverhalten
- Wertschätzung/Anerkennung
- Schlechtes Gewissen, Selbstzweifel
- Selbstheilungskräfte aktivieren (kognitive ~)
- Positives Denken
- Traum- und Fantasie-Reisen
- Raucher-Entwöhnung
- Work-Life-Balance
- Konflikt- und Krisen-Bewältigung, Entlastung von negativen Erlebnissen
- Karriere-Förderung/Karrierebegleitung
- Verbesserung schulischer Leistungen
- Soziale Integration
- Verbesserung der Entscheidungsfähigkeit
u.v.m.
Um aus der Anwendung der medizinischen Hypnose den bestmöglichen Nutzen ziehen zu können, sind nachfolgend einige Verhaltensempfehlungen zusammengestellt.
1. Vor der Hypnose
Kommen Sie bitte rechtzeitig zu Ihrem Hypnose-Termin und vermeiden Sie unnötigen Stress bzw. unnötige Hektik im Vorfeld.
Kommen Sie bitte nicht übermüdet zum Termin, da eine zu hohe Erschöpfung die Aufnahmefähigkeit für Suggestionen bei den anstehenden Themen einschränken kann. Trinken Sie bitte 3-4 Stunden vor dem Termin keinen Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke, um eine Beeinflussung Ihrer Entspannungsfähigkeit zu vermeiden. Trinken Sie stattdessen ausreichend Wasser, damit Ihr Nervensystem gut mit Flüssigkeit versorgt ist.
Nehmen Sie keine Medikamente ein, die Sie nicht akut benötigen oder welche Sie nicht auf ärztlichen Rat einnehmen sollten.
Sollten Sie sich wegen des zur Hypnose-Sitzung anstehenden Themas, bereits anderweitig in Behandlung befinden, teilen Sie dies bitte möglichst vorher Ihrem Behandler mit. Machen Sie gegenüber Ihrem Behandler im Rahmen der Selbstauskunft und Situationsklärung im Vorfeld der Hypnose-Sitzungen bitte unbedingt vollständige und korrekte Angaben. Ihr Behandler stimmt seine Vorgehensweise auf Ihre Angaben ab und geht davon aus, dass diese richtig sind. Fehlerhafte oder unvollständige Angaben können dazu führen, dass die Hypnose-Sitzung nicht exakt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann und die gewünschte Wirkung so möglicherweise eingeschränkt oder gar verfehlt wird.
2. Während der Hypnose
Folgen Sie während der Hypnose immer den Anweisungen Ihres Behandlers. Sie können ihm vertrauen; er ist in Hypnose und anderen hypnose-ähnlichen Verfahren intensiv und umfangreich ausgebildet. Hören Sie auf die Stimme und Worte Ihres Behandlers mit entspannter Aufmerksamkeit und versuchen Sie in Ruhe und Gelassenheit, seinen Worten geistig zu folgen, ohne sich selbst unter (Erfolgs-) Druck zu setzen.
Experimentieren Sie nicht während der Hypnose indem Sie beispielsweise austesten, ob Sie sich den Worten des Behandlers widersetzen können (Selbstverständlich können Sie das – es ist für Sie jedoch nicht zielführend und es wäre doch schade, Ihre Chancen auf diesem Weg zu verschenken!). Solche Störungen können die Wirkung der Hypnose erheblich reduzieren.
Versuchen Sie, während der Hypnose eine „innere Beobachterposition“ einzunehmen und Gedanken, die nichts mit Ihrem Thema zu tun haben, auszublenden. Bitte konzentrieren Sie sich stattdessen auf Ihre „Innere Welt“, Ihre körperlichen Empfindungen, Ihre Gefühle, Gedanken und inneren Bilder und versuchen Sie wahrzunehmen, was die Hypnose in Ihnen auslöst. Lassen Sie die Hypnose einfach geschehen und spüren Sie was sie in Ihnen bewegt.
Versuchen Sie aufsteigende Gefühle während der Hypnose-Sitzung nicht zu unterdrücken. Sollten ein paar Tränen fließen, ist das ein Zeichen dafür, dass sich Spannungen lösen und sich bereits erste Veränderungen einstellen.
3. Nach der Hypnose
Nach der Hypnose fühlen sich viele Klienten wie nach einem Mittagsschlaf und brauchen meist einige Minuten, bis sie sich wieder vollkommen fit fühlen. Gönnen Sie sich deshalb nach der Hypnose etwas Ruhe, damit diese richtig einwirken kann und um sich danach wieder vollkommen fit zu fühlen; nehmen Sie sich ein paar Minuten. Direkt an die Hypnose anschließende Hektik oder allzu frühe konzentrierte Beschäftigung können ihre Wirkung einschränken.
Vermeiden Sie im direkten Anschluss an die Hypnose zu lange Autofahrten, da aufgrund der entspannenden Wirkung der Hypnose mit einem gewissen Grad an Müdigkeit zu rechnen ist, die Ihr Reaktionsvermögen im Straßenverkehr einschränken könnte. Lassen Sie die Hypnose im Anschluss an die Sitzung ca. 72 Stunden einwirken bevor Sie nachspüren und evtl. erste innere Veränderungen überprüfen. Ihr Gehirn benötigt diese Zeit, um die hypnotischen Suggestionen abzuspeichern und häufig werden erste Wirkungen erst nach 1-2 Nächten, in denen das Gehirn im Schlaf Tiefenspeicherungsprozesse durchführen kann, erkennbar.
Achten Sie in den Tagen im Anschluss an die Hypnose-Sitzung auch darauf, ausreichend zu schlafen. Da das Gehirn im Schlaf viele Tiefenspeicherungsprozesse durchführt, ist ein gesundes Schlafverhalten für eine optimale Wirkung sehr förderlich.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit in den ersten 72 Stunden Gespräche über Ihre Hypnose-Sitzung oder Ihr Thema und beschäftigen Sie sich möglichst auch nicht anderweitig mit den Themeninhalten der Hypnosesitzung. Während Ihr Gehirn die Inhalte der Hypnose noch speichert, können eine Beschäftigung mit dem Thema, das nun gerade sehr aktiv in Ihrem Unterbewusstsein arbeitet oder Gespräche über die Inhalte der Hypnose-Sitzung zu einer deutlichen Minderung der Wirkung führen. Weisen Sie Ihr Umfeld ggf. daraufhin, dass Sie in 3 Tagen über Ihre Hypnose-Sitzung berichten können, dass vorzeitige Gespräche aber zu Ihrem Nachteil sein könnten, weil die Wirkung der gesamten Behandlung dadurch beeinflussbar ist. Stellen Sie die Wirkung in den ersten 72 Stunden „nicht auf die Probe“ – zu frühe Tests auf möglicherweise schon entstandene Veränderungen können ebenfalls zu einer deutlichen Beeinflussung der Wirkung führen.
Vermeiden Sie in den auf die Hypnose-Sitzung folgenden 72 Stunden größere Mengen an Alkohol. Dies gilt auch für Medikamente, die Sie nicht dringend oder auf Verordnung benötigen. Die Einnahme von Medikamenten bzw. bewusstseinsbeeinflussenden Substanzen können die Wirkung der Hypnose-Sitzung beeinträchtigen.
Beobachten Sie Veränderungen (nach Ablauf von 72 Stunden) und achten Sie auf Details (Gedanken, Gefühle, Körperwahrnehmungen, Träume). Häufig kündigt sich die Wirkung der Hypnose sehr subtil an und oft sind schon rasch kleine Effekte wahrnehmbar, die anzeigen, dass bereits Veränderungsprozesse in Gang gesetzt wurden.
Achten Sie bitte darauf, in den an die Hypnose-Sitzung anschließenden Tagen, ausreichend zu trinken (Empfehlung: „Stilles Mineralwasser“). Eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung unterstützt das Gehirn und das Nervensystem bei seiner Arbeit und beschleunigt die Verarbeitung.
Halten Sie sich immer an die Verhaltensempfehlungen, die Ihnen Ihr Behandler im Verlauf der Hypnose-Sitzungen gibt. Abweichungen können zu einer Beeinflussung/Minderung der Hypnose-Wirkung führen bzw. die Wirkung vollständig aufheben.
Sollten Sie im Anschluss an die Hypnose-Sitzung, Auswirkungen oder Reaktionen beobach- ten, die Sie nicht einordnen können oder Sie belasten, wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Behandler.
Zu welchem Zeitpunkt spürbare Wirkungen der Hypnose-Sitzung einsetzen, ist bei jedem Patienten/Klienten individuell verschieden. Dies kann bereits nach wenigen Tagen geschehen oder aber auch in vereinzelten Fällen einige Monate dauern. Die Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen bereits 1-3 Sitzungen genügen, um spürbare Veränderungen zu bewirken.